/ Kongresshaus Biel
Konzert 2012: Ludwig van Beethoven: Messe in C-Dur
Messe in C-Dur op. 86
Meeresstille und Glückliche Fahrt op. 112
Ah, perfido! op.65
Fantasie für Klavier, Chor und Orchester op. 80
Messe in C-Dur op. 86
Für Chor, Soli und Orchester
Sein erstes grosses liturgisch gebundenes Werk schrieb Beethoven nicht auf eigene Initiative. Fürst Nikolaus II. Esterházy von Galantha (1765-1833), Joseph Haydns langjähriger Arbeitgeber hatte die C-Dur-Messe op. 86 bei Beethoven zum Namenstag seiner Frau bestellt. Doch der Fürst war mit dem Werk ganz und gar nicht zufrieden. Nach dem feierlichen Gottesdienst am 13. September 1807 in Eisenstadt rügte er den Komponisten "aber lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht". Beethoven liess sich jedoch durch des Fürsten Urteil nicht einschüchtern und glaubte an die Qualität seiner Komposition. Auch die Nachwelt liess der Messe Gerechtigkeit widerfahren. Längst würde niemand mehr op. 86 als lächerlich, scheusslich und zornerregend abqualifizieren.
Meeres Stille und Glückliche Fahrt op.112
Kantate für Chor und Orchester Dichtung: J.W.von Goethe
Beethoven kannte und liebte die Dichtungen Johann Wolfgang von Goethes seit seiner Jugend, denn er vertonte verschiedene Texte des Dichters. Im Juli 1812 lernten sich Beethoven und Goethe schließlich auch persönlich kennen. Sie trafen sich während eines Ferienaufenthaltes in Teplitz und hatten vorübergehend einen sehr lebendigen Kontakt zueinander. Jedoch kam es nicht zu einer dauerhaften Freundschaft zwischen dem Dichter und dem Komponisten. Dazu waren die Charaktere der beiden Männer wohl zu unterschiedlich. Kurze Zeit später begann Beethoven mit der Vertonung von Goethes Gedicht "Meeresstille und Glückliche Fahrt" (op. 112). Das Werk wurde 1815 vollendet und 1822 mit einer Widmung an den Dichter, der auch ein Expemplar der Partitur erhielt, veröffentlicht.
Ah, perfido! op. 65
Szene und Arie für Sopran und Orchester Textdichter: Pietro Metastasio
Im Februar 1796 – Beethoven feierte grosse Erfolge als Konzertpianist – machte sich der Komponist zu seiner einzigen Konzertreise (heute würde man sagen: Tournee) auf. Erstes Ziel war Prag, wo Beethoven bis April blieb. Szene und Arie "Ah perfido" für Sopran und Orchester op. 65 entstanden hier in Prag. In Wien führte Beethoven op. 65 erstmals bei seiner grossen Akademie am 22. Dezember 1808 auf.
Fantasie für Klavier, Chor und Orchester op. 80
Textdichter: Christoph Kuffner
Beethoven komponierte die Fantasie für jenen ungewöhnlichen Konzertabend am 22. Dezember 1808 im Theater an der Wien, auf dessen Programm neben der Uraufführung der fünften und sechsten Sinfonie, das vierte Klavierkonzert, Szene und Arie "Ah, perfido!" und Teile aus der C-Dur Messe standen. Einem Bericht von Carl Czerny zufolge kam er erst im letzten Augenblick auf die Idee "ein glänzendes Schlussstück für diese Academie zu schreiben. Er wählte ein schon viele Jahre früher componiertes Liedmotiv, entwarf die Variationen, den Chor, etc: und der Dichter Kuffner musste dann schnell die Worte (nach Beethovens Angaben) dazu dichten…"
Unsere Solisten
Eva Herzig, Sopran
Barbara Erni, Alt
Pascal Marti, Tenor
Martin L. Weidmann, Bass
Jean-Jacques Schmid, Klavier