/ Kongresshaus Biel

Konzert 2008: Antonin Dvořák: Requiem op. 89

Wohl keine andere musikalische Gattung wurde und wird mit einem grösseren Nimbus umgeben als das Requiem, was sich nicht zuletzt an der Legendenbildung um Mozarts Requiem manifestiert. Die Requiemsvertonungen Mozarts, Verdis, Puccinis, Brahms', Berlioz' sind Meilensteine des Genres. Antonin Dvořáks Requiem op.89 steht in einer Reihe mit diesen grossen Werken.

Sein Requiem entstand als Auftragswerk für das Musikfest in Birmingham 1891. Dvořák komponierte den traditionellen Requiemtext, unterteilte diesen aber in zwei Blöcke und dreizehn zum Teil kleinste Abschnitte. Die Aufführung unter der Leitung Dvořáks am 9. Oktober 1891 in Birmingham geriet zum Triumph.

Die Vertonung von Grauen und Schrecken sind für Komponisten reizvolle Aufgaben, auch Dvořák lotet in seinem Requiem alle emotionalen Grenzbereiche aus. Er konzipierte sein Werk als eine sinfonische Dichtung, als Tongemälde mit dramatischen Zuspitzungen, lyrischem Verweilen, Rückblendungen, Seitenblicken. Als Leitfaden dient dazu ein kleines Motiv, das bereits in den ersten Takten vorgestellt wird, fast in jedem Abschnitt auftaucht und damit das Werk zusammenhält:

Ein Halbtonwechsel nach oben und unten, um den Hauptton herum, synkopisch rhythmisiert. Der Chor und die Soli verflechten sich im ganzen Werk in ständig abgewandelten Wechselkombinationen. Ausser im "Recordate", das das Solistenquartett herausstellt, ist der Chor an allen Nummern beteiligt.

Der Emotionsstärke der Musik und der grossen Spannung der Komposition über eineinhalb Stunden Werkdauer kann man sich nur schwer entziehen. Antonin Dvořáks Requiem war bereits kurze Zeit nach der erfolgreichen Uraufführung in Birmingham in ganz Europa zu hören und zählt heute zu den Meilensteinen sakraler Musik.

(Aufführungen im Kongresshaus Biel und im Münster Bern)

Unsere Solisten

Corinne Angela Sutter, Sopran
Claude Eichenberger, Alt
Peter Bernhard, Tenor
Gudjon Oskarsson, Bass

Fred Graber, Einstudierung Singkreis Bremgarten

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